In den letzten Monaten bekommt man immer mehr das Gefühl, dass die Menschen aufhören miteinander zu reden. Wir verlieren das Verständnis für Ansicht und Meinungen der Personen, an denen wir täglich auf der Straße vorbeilaufen. Das ist Brandgefährlich für eine Demokratie, in der es doch gerade darum geht andere Positionen nachvollziehen zu können und zu Kompromissen zu kommen.
Durch Social-Media ist unsere Welt noch viel stärker gefiltert als früher. Klar lassen wir uns digital, wie im echten Leben, selten auf Debatten mit Menschen, die uns unsympathisch vorkommen, ein. Der Unterschied ist, dass wir im Internet nicht mal mehr von den Meinungen anderer Personen mitbekommen und so auch aufhören diese wenigstens versuchen zu verstehen. Wenn ich auf der Straße Demonstrant*innen sehe, die laut die sofortige Abschiebung von geflüchteten Menschen fordern, frage ich mich: WARUM?
Wie kommt jemand zu dieser Meinung? Welche Erlebnisse hat diese Person gemacht? Welche Ängste hat die Person vielleicht auch, worum geht es im Kern? Genau über diese Fragen müssen wir wieder mehr reden. Wahrscheinlich sind wir gar nicht so unterschiedlich wie wir denken. Am Ende sind wir alle Menschen und wenn wir wollen, können wir unsere Mitmenschen besser verstehen, als wir es vielleicht zuerst glauben mögen. Der Schlüssel zu dieser Erkenntnis heißt (hoffentlich) Dialog.
Diesen Dialog gilt es auch von institutioneller Seite zu fördern. Debatten von Angesicht zu Angesicht. Wie wäre es zum Beispiel mit einem monatlichen Debattenforum in Kleinmachnow? Vielleicht sogar mit einer Moderation und einem Faktencheck?
Offen für alle Meinungen, um wieder als Menschen zusammenzuwachsen.